4o Vi. Ztr. àrl V bis zum westph. Fried. 1020-16/^8.
hielten, ließ er in den spanischen Kirchen für die
Befreiung demselben öffentliche Gebete verrichten.
Man hat ihm dieses als Schein und Heuchelei
vorgeworfen; aber das widerlpänstige -Heer achtete
in der That nicht mehr auf seine Befehle, bis der
rückständige Sold ausgezahlt war. Dann erst,
nach zehn Monaten, zog es sich, auf sein Geheiß,
nach Neapel. Es war aber durch die Ausschwei-
füngen iii Rom so geschwächt worden, daß, als
Franz voll Frankreich einen neuen Einfall in Ita-
lien machte, dessen Heer ohne Widerstand bis nach
Neapel drang und diese Stadt belagerte. Nur
der plötzliche Uebertritk des berühmten genuesischen
Seefelden Andreas Doria, der mit einer
Flotte von der Seeseite Neapel belagerte, auf die
Seite des Kaisers, lind zugleich Krankheiten im fran-
zösischen Heere, wendeten das Glück noch einmahl
zu Karls Gunsten, und die beiderseitige Ermü-
dung führte den Frieden von Cambray
1529 herbei. Franz zahlte zwei Millionen Kronen
für die Befreiung seiner Söhne in Spanien, leistete
Verzicht auf Mayland, Genua, Neapel und alle
Länder jenseits der Alpen , heiräthete Karls Schwester
Eleonore, und dagegen drang Karl nicht sogleich
jetzt auf die Abtretung des Herzogthums Burgund,
sondern behielt sich feine Rechte vor.
Nun war der Zeitpunkt gekommen, daß der
Kaiser sich auch in seinen italischen Ländern mit
Würde zeigen konnte; er war noch >iie dort gewe-
sen. Er landete iin Aug. 1629 in Genua und
zog von dort, mit kaiserlicher Pracht nach Bo-
logna. Hierhin hatte er eine Zusammenkunft
mit dem Papste verabredet, urid sie wurde mit
großer Feierlichkeit gehalten. Der früheren Feind-
schaft wurde nicht mehr gedacht; Karl küßte dem
heiligen Vater, nach alter Sitte, knieend den
Fuß, und dieser krönte ihn unter festlicher Pracht
z,un> Kaiser, so wie zum König der Lombardei.
Karl erschien den Italienern, die ihn nur von
der furchtbaren Seite kannten, als ein milder und
edler Herr, die Furcht wandelte sich in begeisterte
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Franz_voll_Frankreich Franz Andreas_Doria Karls Cambray Franz Franz Karls_Schwester
Eleonore Karls Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Rom Ita- Neapel Neapel Karls Spanien Genua Neapel Burgund Genua
Viii
ne re neben der äußeren, enthalten, und ich wer-
de auch namentlich danach streben, daß die ein-
zelnen teutschen Stämme, Staaten und Land-
schaften in das ihnen gebührende Licht treten. So
ist das Bild, welches mir vorschwebt, und welches
meine ferneren Arbeiten über die teutfche Geschichte
leiten soll.
Was den Gebrauch der gegenwärtigen Ar-
beit in den Schulen betrifft, so ist genug hier
eben zu wiederholen, daß sie für die höheren Bür-
gerschulen und die Gymnasien bestimmt ist. Das
Nähere habe ich in einer jetzt erschienenen Abhand-
lung — „ Ueber die Stufenfolge des Geschichts-
unterrichts in den höheren Schulen" — ausführ-
licher entwickelt. — So viel die Kürzeder Zeit
erlaubte, habe ich bei dieser zweiten Auflage die
Darstellung verbessert, wo sie mir mangelhaft
erschien/ und an manchen Stellen Berichtigung
gen und Zusätze eingefügt. Das fortgesetzte Stu-
dium der einzelnen Zweige unserer Geschichte
wird vielleicht künftig bedeutendere Aenderun-
gen att die Hand geben.
Düsseldorf im Juni 1818.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
D i e H ohen st a n fe n. 1187 -- 12z4.
Bei dieser Gelegenheit hielt auch Friedrich im I.
1235 einen großen Reichstag zu Mainz, wo
04 Fürsten und überhaupt 12,000 Edle und Ritter er-
schienen. Es wurden hier schriftliche Gesetze über den
Landfrieden und manche andere Anordnungen gemacht,
welche dem Reiche die hohe Klugheit seines Kaisers
zeigten. Auch in seiner Pracht und in der Fülle jener
schmuck- und genußreichen Zeit sah ihn das Vateäand;
denn er feierte in Köln seine Vermahlung nnt der
englischen Königstochter Jsabella. Die kaiserliche Braut
wurde auf den Grlnzen des Reiches von einem glan-
zenden Geleite von Rittern und Edeln eingeholt; in
allen Städten, durch die sie zog, kam ihr unter Ge-
sang und Glockengeläute die Geistlichkeit^ entgegen,
und in Köln, dessen Straßen festlich geschmückt waren,
wurde sie empfangen von zehntausend Bürgern zu
Pferde, in schönen Kleidern und Waffen. Wagen mit
Lrgeln, in Gestalt von Schiffen, indem Räder und
Pferde mit Purpurdecken verhüllt waren, ließen eine
harmonische Musik ertönen, und die ganze Nacht hin-
durch sangen Chöre von Jungfrauen unter den Fen-
stern der Kassersbraut. Bei der Vermählung selbst
waren vier Könige, eilf Herzoge, dreißig Grafen und
Markgrafen zugegen. Die heimkehrendcn englischen
Gesandten beschenkte Friedrich auf das reichste; und
unter andern kostbaren Geschenken und Seltenheiten
aus dem Morgenlande schickte er dem Könige von
England auch drei Leoparden mit, weil Leoparden zum
englischen Wappenschilde gehören.
Von diesen friedlichen Geschäften mußte Friedrich
im folgenden Jahre wieder zu sehr ernsthaften nach
Italien zurückkchren. Die lombardischen Städte wa-
ren es, die seine Gegenwart forderten; sie hatten ihren
alten Bund erneuert und wollten ihm nicht den Ge-
horsam leisten, den er als Kaiser fordern durfte. Mit
Hülfe seines tapfern Feldherrn, des Ritters Ezelin
de Romano, eroberte er mehrere der verbündeten
Städte, und schlug die Mailänder 1237 bei Cortenuo-
vo so aufs Haupt, daß sie sich gern demüthigen woll-
ten, wenn er nur leidliche Bedingungen bewilligte; er
aber, ungewarnt durch das Beispiel seines Großvaters,
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Königstochter_Jsabella Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
2,8 Iv.ztk.heinrichi.bisrudv. Habsb. Yly — 12-)3.
und hernach die Kommunion. Die Freude der fried-
lich Gesinnten über diese Versöhnung war sehr groß;
Alle gingen mit einem unendlichen Vergnügen aus-
einander. —
Heinrich, auf dem der Fluch seines Vaters ruh-
te, starb ohne Kinder, im ), 1126, zu Utrecht, und
mit ihm ging das fränkische Kaiserhaus zu Ende.
62. Der erste Kreuzzug. 1096 —1099.
Während die beiden Kaiser Heinrich Iv. und V.
in heftigem Streite mit den Päpsten begriffen waren,
folgten Hundertausende aus den christlichen Ländern
dem Rufe der Kirche und ihrer eigenen Begeisterung,
um das Gnab des Erlösers und das Land, wo fein
Fuß gewandelt hatte, den Türken wieder zu ent-
reißen.
Schon feit den ältesten Zeiten war es eine from-
me Sitte, nach dem gelobten Lande zu wallfahrten,
an den heiligen Stätten zu beten, und sich in dem
Wasser des Jordan zu baden, welches durch Jesu
Laufe geweihet war. Der erste römische Kaiser, wel-
cher sich zum Christenthum bekannte, Constantin dek
Große, so wie seine Mutter Helena, ließen die hei-
ligen Oerter Palästina's reinigen und ausschmücken,
das verschüttete Grab des Heilandes, welches man
am Fuße des Berges Golgatha suchte, wiederher-
stellen und darüber ein hohes Gewölbe auf schönen
Säulen, und neben demselben ein köstlich geschmück-
tes Vethaus aufrichten. Gegen Morgen von der
Grabeshöhle wurde ein noch größerer, prächtiger
Tempel erbaut. Konstantin feierte sein dreißigstes
Reaierungsjahr durch die Einweihung dieses Tem-
pels, bei welcher- er selbst zugegen war; und eben so
wallfahrte die fromme Helena noch im hohen Alter
nach dem gelobten Lande und erbaute zu Bethlehem,
bei der Höhle, die man als die Geburtsstätte des
Erlösers ansah, und auf der Spitze des Sehlberges,,
eme Kirche.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Jesu Constantin Helena Konstantin Helena
Vi.
redet das feste Vertrauen auf eine, Alles ordnende,
göttliche Weltregierung, welches nimmer trügt.
Nur, daß ein jeder an seinem Theile nicht säume
und keinen günstigen Augenblick zu ernstem Worte
und entschlossener That vorübergehen lasse; und daß
alle Guten einen unsichtbaren Bund zusammen
schließen, in ihrem Kampfe nicht müde zu werden!
Vor Allem muß in dem jetzt aufwachsenden
Geschlechte das Bewußtsein einer hohen Bestim-
mung unseres Zeitalters erweckt werden, damit es
sich seine Aufgabe nicht niedrig stelle; und dazu ist
nichts trefflicher, als die Erinnerüng an die Tha-
ten selbst, durch welche ein solches Bewußtseyn
lebendig geworden ist. So wie die meisten teut-
schen Regierungen kirchliche Feste zum Andenken
des großen Freiheitskampfes angeordnet haben;
und wie sich die Volksfcicr des ,8ten Oktobers
durch die Feuer auf den Bergen, die durch die
Dunkelheit der Nacht von Höhe zu Höhe die gleiche
wurme Gesinnung verkündigen, erhalten hat; — o
möge sie sich durch alle Jahrhunderte erhalten! —
so werde awch in jeder Schule, hohen wie niede-
ren, eine jährliche Schulfeier der wichtigen Tage
eingeführt. Sie hestehe darin, daß wir der Ju-
gend das Bild des Größten, was wir erlebt ha-
den, mit so warmer Theilnahme des Gemüthes
wiedergeben, als wir immer vermögen. Die ein-
fachste Weise solcher Feier sey uns die liebste, weil
sie sich am längsten erhalten wird. Sie besteht da-
rin, daß den Kindern das Geschehene selbst in kla-
rer, anziehender Erzählung vor Augen trete; und
zwar so, daß da, wo die kirchliche Feier des >6.
Oktobers, des 3,. Marz und des ¡8. Iuny statt
findet, an jenem ersten Tage oder den vorherge-
henden, die Geschichte des Jahres i8i3; am 3i.
Marz, die des Krieges von 18.4 bis zum ersten Frie-
den, und am ,3. Juny die Erzählung des Kam-
pfes von ,8i5, als außerordentliche Gabe, die
nur diese Tage mit sich bringen, gegeben werde.
Wo aber nur Eines der Feste gefeiert wird, fasse
der Vortrag die Geschichte aller drei Jahre bei die-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Vh.
fer Gelegenheit zusammen. Wenn so ein jeder Schü-
ler während seiner Schulzeit jährlich einmahl mit
lebendiger Theilnahme das Bild der großen Bege-
benheiten in sich aufnimmt, so wird er einen rei-
chen Schatz der Erinnerung für sein ganzes Leben
aus der Schule mit sich tragen. Und damit sie
desto entschiedener sich ihm einpräge, werde selbst
da, wo Geschichte ein bestimmter Gegenstand
des Unterrichts ist, die Erzählung unserer drei
Jahre ganz abgesondert, und nur bei der festlichen
Veranlassung vorgetragen.
Diese Erzählung des Geschehenen ist die Grund-
lage der ganzen Schulfeier jener Feste, und reicht
allein schon hin, den wesentlichen Zweck zu erfül-
len. Giebt aber ein besonderer Eifer oder die gün-
stige Gelegenheit mehr dazu, Gesang und Reden
und Spiele, so scyen auch diese willkommen. Vor
allen Dingen möge da, wo zur Ausbildung der
Gewandhett und Stärke des Leibes schon die Turn-
übungen eingeführt sind, — gleichfalls eine
der vorzüglichsten Gaben der vergangenen Jahre
— unser dreifacher Festtag ein Turnfest mit
sich bringen; es wird den Eindruck der Erzählung
von großen und herrlichen Thaten trefflich erhöhen,
und der eigenen jugendlichen Rraftfülle die ange-
messene Bahn öffnen. So werde zur Feier des 3i.
März, wie es schon an vielen Orten geschehen, der
Turnplatz für die Sommerübungen durch die er-
sten Spiele eingeweiht. Am 18. Iuny möge viel-
leicht draußen ein Lager bezogen, und mtt den er-
wachsenern Turnern, als Vorspiel künftiges, krie,
gerisches Ernstes, in warmer Sommernacht eine
Biwacht unter freiem Himmel, mit Hütten und
Lagerfeuer, gehalten werden. Unter besonnener Lei-
tung sind solche, dem lebendigen Sinne der Ju-
gend entsprechende, Veranstaltungen ein sehr großes
Mittel, die frühen Eindrücke, an Volksbegeben-
heiten geknüpft, unauslöschlich zu machen. — Der
j8. Octbr. endlich beschließe die Sommerübungen
durch das letzte Turnfest und durch die abendliche
Freude des großen Feuers.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
vm.
güi* den Hauptzweck unserer Feste, die Kunde
des teutschen Freiheitskampfes selbst, habe ich diese
Bogen aus den besten Quellen, die bis jetzt vor-
handen und mir bekannt sind, zusammengetragen.
Ich habe sie zugleich als ein Lesebuch für die Ju-
gend eingerichtet, damit sie in alle Schulen pas-
sen, und damit der Lehrer, der die Sachen selbst
nicht so lebendig besitzt, daß er sie vollständig er-
zählen könnte, das Buch mit seinen Schülern bei
Herannäherung des Festes lesen möge. Endlich
wünsche ich auch, daß durch dieses Büchlein die
Erinnerung und Feier der Feste im häuslichen
Kreise des Volkes herbeigeführt werde, wenn das-
selbe durch die Kinder m die Hände der Eltern
gelangt. Und dazu würde es sehr zweckmäßig seyn,
wenn eine jede Volksschule eine Anzahl desselben
aufbewahrte, die in der Zeit der Feste den Kin-
dern gegeben würden, um sie auch mit sich nach
Hause zu nehmen, und die der Lehrer nach dem
Gebrauche wiederum zurücklegte.
Ich übergebe diese Vorschläge, so wie das
Büchlein selbst, mit froher Zuversicht allen denen, die
eine innere Stimme zur Beförderung gemeinsamer
Zwecke auffodert. Solche Benutzung der großen
Erfahrungen unsererzeit ist einfach und sehr leicht;
und wird doch tief in die Bildung der nächsten
Geschlechter Eingreifen. Ein jeder Lehrer und je-
der Hausvater kann auf diese Weise einen Saa-
men für die Zukunft ausstreuen^, der sicherlich
Früchte trägt. Und so sey ihnen, wie auch vor-
züglich denen, welchen ihr Stand und ihr Amt im
Staate den größeren Wirkungskreis öffnen, die
hier dargelegte Sache mit vertrauensvoller Gesin-
nung empfohlen!
Düsseldorf im April »8*7.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
216 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Rud. v. Habsb. 919 — 1273.
iu/Üvlivllv Wluvillvwlu Vwwv^Wwvvwwvvw%/Wl/W%/%/\ Vu/lilvu/i
45* Der erste Kreuzzug. 1096 — 1099.
Wahrend die beiden Kaiser Heinrich Iv. und V. in heftigein
Streite mit den Päpsten begriffen waren, folgten Hunderttansendc
aus den christlichen Ländern dem Rufe der Kirche und ihrer eige-
nen Begeisterung, um das Grab des Erlösers und das Land,
wo sein Fuß gewandelt, den Ungläubigen zu entreißen.
Schon seit den ältesten Zeiten war es eine fromme Sitte,
nach dem gelobten Lande zu wallfahrten, an den heiligen Stätten
zu beten, und sich in dem Wasser des Jordans zu baden, wel-
ches durch Jesu Taufe geweihet war. Der erste römische Kaiser,
welcher sich zum Christenthume bekannte, Constantin der Große,
so wie seine Mutter Helena, ließen die heiligen Oerter Palästi-
nas reinigen und ausschmücken, das verschüttete Grab des Hei-
landes, am Fuße des Berges Golgatha wieder Herstellen, und
darüber ein bobes Gewölbe auf schönen Säulen, und neben dem-
selben ein köstlich geschmücktes Bethaus aufrichten. Gegen Mor-
gen von der Grabeshöhle wurde ein noch größerer, prächtiger
Tempel erbaut. Constantin feierte sein dreißigstes Regierungsjabr
durch die Einweihung dieses Tempels, bei welcher er selbst zuge-
gen war; und eben so wallfahrtete die fromme Helena noch im
hohen Alter nach dem gelobten Lande und erbauete zu Bethlehem,
bei der Geburtsstätte des Erlösers, und auf der Spitze des Oehl-
berges, ein paar Kirchen.
Von dieser Zeit an wurden die Pilgerfahrten nach dem ge-
lobten Lande häufiger; und selbst als das Land im siebten Jahr-
hundert unter die Herrschaft der Araber kam, wurden die Pil-
grime nicht gestört. Die Araber freuten sich des Vortbeils durch
den Besuch ]o vieler Fremden, und ließen den Patriarchen von
Jerusalem und die christliche Gemeine nngekränkt. Allein nach-
dem im Jahr 1073 die seldschukischen Türken, ein rohes, barba-
risches Volk, diese Länder eingenommen hatten, so kamen Klagen
über Klagen nach Europa, wie grausam die andächtigen Wallfah-
rer mißhandelt und wie empörend die geweihten Oerter beschimpft
würden. Und im Jahr 1094 erschien vor Papst Urban H. ein
Einsiedler, Peter von Amiens genannt, der von einer Wall-
fahrt nach Palästina zurück kam, mit einer Bittschrift des Pa-
triarchen von Jerusalem, und mit der rührendsten Schilderung
von den unerhörten Leiden der dortigen Christen, so wie der
dahin wallenden Pilgrime. Der Papst lobte seinen Eifer und
sandte ihn mit Schreiben an die Fürsten der christlichen Länder
umher, um die Gemütber zu einer großen Entschließung vorzu-
bereiten. Peters begeisterte Reden, das Feuer, das aus seinen
tiefliegenden Augen strahlte, und die abgezehrte, hagere Gestalt,
welcher die ausgestandcnen Leiden ausgeprägt waren, machten
den tiefsten Eindruck, und wohin er zog, ergriff gleiche Begeiste-
rung Hohe und Niedere.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_Iv Heinrich Jesu Constantin Helena Constantin Constantin Helena Urban_H. Urban Peter_von_Amiens
Extrahierte Ortsnamen: Bethlehem Oehl- Jerusalem Europa Palästina Jerusalem
54 Einleitung.
Allvvlu/Wvivvlvilvvu W'vvwvwvw iwvl'vwviwvwiw Vwvul Vw %/V\J t/W
nennet, ohne Zweifel Wiesbaden, wo viele Ueberbleibsel römischer
Bananlagen, Bäder u. s. w. gefunden werden. Arctaunum, die
Römer-Kastelle auf der Höhe bei Homburg, deren Spuren auch
noch vorhanden. Ptolemäus nennt auch Mattiacum wahrscheinlich
das heutige Marburg.
B. Suevische Völkerschaften.
1. Die Semnonen neunt Tacitus die ältesten und ange-
sehensten unter den Sueven, und Ptolemäus bestimmt ihre Sitze
zwischen der Elbe und Oder, im südlichen Theile des Brandeu-
burgschen und in der Lausitz, bis an die böhmische Gränze. Es
wird erzählt, daß bei ihnen das Bundesheiligthum, ein heiliger
Hain, gewesen sey, in welchem die Bundes-Opfer gefeiert wurden.
Sie selbst scheinen deshalb in der älteren Zeit in besonderer Achtung
bei allen Sueven-Völkern gestanden zu habeu. Nach dem zweiten
Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung kommt ihr Name aber
gar nicht mehr in der Geschichte vor; die Ursachen dieses Ver-
schwindens kennen wir nicht.
2. Die Langobarden, gering an Zahl, aber die kriege-
rischsten aller Sueven. Sie wohnten, als die Geschichte sie zuerst
nennt, um Christi Geburt, westlich von der mittleren Elbe, den
Semnonen gegenüber, in der Alt-Mark und dem Lüneburgschen,
wo der Name der Stadt Bardewik und das Bardengau ihr An-
deuken erhält. Dann ziehen sie sich auch an das östliche Elbufer
bis an die Havel. Mit Hermann streiten sie gegen Marbod, später
tragen sie aber auch zur Verkleinerung der Cherusker bei, die eine
Zeitlang in gewisser Abhängigkeit von ihnen gewesen zu seyn schei-
nen. Ptolemäus giebt ihnen im zweiten Jahrhundert ein sehr großes
Gebiet, von der Elbe über das Cherusker-Land und das der Tu-
banten und Marser hin bis an den Rhein. Sie mögen, wenn des
Ptolemäus Angabe richtig ist, glückliche aber kurze Eroberungs-
Züge gemacht haben. Dann schweigt die Geschichte von ihnen, bis
gegen das Enve des fünften Jahrhunderts, da sie an der Donau in
Ungarn erscheinen'-'); und im sechsten gründen sie ihr Reich in Italien.
') Procop. bell. Goth. Ii. 15.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
178 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Rud. v. Habsb. 919 — 1273.
\vvivuvu\vivvuhnv\vihwvvxiuvvmuvvmuunvum uuwui
viel wichtiger wurden sie als die Wiege eines neuen Standes in
Deutschland. Der Stand der gemeinen freien Leute war, wie
schon erzählt ist, am Ende der karolingischen Zeiten fast erloschen;
das deutsche Volk war auf dem Wege, den Völkern gleich zu
werden, wo es nur Herren und Knechte gicbt, und der Stolz
und die Kraft der Freiheit verschwunden sind. Schon wurde das
Land größtentheils nur von dienstbaren Leuten bebaut; und die
bürgerlichen Gewerbe, so wie der Handel, waren, — kaum
möchten wir das Uebel in so früher Zeit suchen, — meist in den
Händen der Juden. Der Adel hielt diese Geschäfte unter seiner
Würde, der freien christlichen Bürgersleute waren nur wenige,
daher konnten die Juden alle die Geschäfte des Lebens an sich
ziehen, welche Gewinn brachten. Sie waren schon im Besitze
unermeßlicher Reichthümcr, und den großen und kleinen Fürsten
so wie den Adeligen fast unentbehrlich, weil diese sehr oft in der
Noth ihres Geldes bedurften. Schon in den letzten Zeiten des
römischen Kaiserthums waren sie durch die Gesetze sehr begünstigt
und durch Honorius unter andern gänzlich vom Kriegsdienste
befreit worden. Ihr Hauptsitz waren die Städte am Rhein und
in den Donau-Gegenden, welche noch aus der Zeit der Römer
herrührten, (Köln, Koblenz, Trier, Mainz, Worms, Speier,
Straßburg, Basel, Constanz, Augsburg, Regensburg, Passau
u. s. w.) und in diesen Städten lebten sie in so großer Anzahl,
daß sie auch hier das schnelle Emporkommen eines begüterten
freien Handels- und Gewerbstandes verhindert hatten.
Nun aber baute König Heinrich, wie wir gesehen haben, nicht
nur mehrere Städte im übrigen Deutschland, und setzte Einwoh-
ner von dem Lande hinein; sondern er wußte auch die Mittel zu
finden, der Deutschen alten Widerwillen gegen das Stadtleben
zu überwinden. Er gewährte denen, welche hinein zogen, Si-
cherheit der Rechtspflege; ferner verordnete er, daß alle Ver-
sammlungen und großen Feste von beit Einwohnern der benach-
barten Gegend in den Städten gefeiert, und alle Jahrmärkte
und Kirchmessen daselbst gehalten werden sollten. Und wie er
dem Ritterstande eine edle Uebung und Festlichkeit der Waffen
gegeben hatte, so hat er gewiß auch für die Bürger der Städte
Waffenübungen ausgefunden, damit sie zur Vertheidigung ihrer
Mauern geschickt, und damit der Bürgerstand auch ein Wehrstand
und ein Ehrenstand würde. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die
Freischießen und andere ähnliche Bürgerfcste ursprünglich von
unserm Könige Heinrich gestiftet sind. Dieses Alles mußte wohl
immer mehr Menschen in die Städte locken, und bei dem Zu-
sammenleben so Vieler fanden sich bald alle Künste und Hand-
werke, Verkehr und Handel ein. — Was vorher durch Leib-
eigene in jedem Hause einzeln verfertigt war, wurde nun viel
vollkommener von Künstlern und Handwerkern der Städte im
Großen verfertigt, da der Meister mit seinen Gesellen nur eine
Art der Arbeit bereitetete, wozu er geschickt und von Jugend auf
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Honorius Honorius Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein Donau-Gegenden Koblenz Trier Mainz Worms Straßburg Basel Augsburg Regensburg Deutschland