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1. Abth. 1 - S. 40

1818 - Elberfeld : Büschler
4o Vi. Ztr. àrl V bis zum westph. Fried. 1020-16/^8. hielten, ließ er in den spanischen Kirchen für die Befreiung demselben öffentliche Gebete verrichten. Man hat ihm dieses als Schein und Heuchelei vorgeworfen; aber das widerlpänstige -Heer achtete in der That nicht mehr auf seine Befehle, bis der rückständige Sold ausgezahlt war. Dann erst, nach zehn Monaten, zog es sich, auf sein Geheiß, nach Neapel. Es war aber durch die Ausschwei- füngen iii Rom so geschwächt worden, daß, als Franz voll Frankreich einen neuen Einfall in Ita- lien machte, dessen Heer ohne Widerstand bis nach Neapel drang und diese Stadt belagerte. Nur der plötzliche Uebertritk des berühmten genuesischen Seefelden Andreas Doria, der mit einer Flotte von der Seeseite Neapel belagerte, auf die Seite des Kaisers, lind zugleich Krankheiten im fran- zösischen Heere, wendeten das Glück noch einmahl zu Karls Gunsten, und die beiderseitige Ermü- dung führte den Frieden von Cambray 1529 herbei. Franz zahlte zwei Millionen Kronen für die Befreiung seiner Söhne in Spanien, leistete Verzicht auf Mayland, Genua, Neapel und alle Länder jenseits der Alpen , heiräthete Karls Schwester Eleonore, und dagegen drang Karl nicht sogleich jetzt auf die Abtretung des Herzogthums Burgund, sondern behielt sich feine Rechte vor. Nun war der Zeitpunkt gekommen, daß der Kaiser sich auch in seinen italischen Ländern mit Würde zeigen konnte; er war noch >iie dort gewe- sen. Er landete iin Aug. 1629 in Genua und zog von dort, mit kaiserlicher Pracht nach Bo- logna. Hierhin hatte er eine Zusammenkunft mit dem Papste verabredet, urid sie wurde mit großer Feierlichkeit gehalten. Der früheren Feind- schaft wurde nicht mehr gedacht; Karl küßte dem heiligen Vater, nach alter Sitte, knieend den Fuß, und dieser krönte ihn unter festlicher Pracht z,un> Kaiser, so wie zum König der Lombardei. Karl erschien den Italienern, die ihn nur von der furchtbaren Seite kannten, als ein milder und edler Herr, die Furcht wandelte sich in begeisterte

2. Abth. 2 - S. VIII

1817 - Elberfeld : Büschler
Viii ne re neben der äußeren, enthalten, und ich wer- de auch namentlich danach streben, daß die ein- zelnen teutschen Stämme, Staaten und Land- schaften in das ihnen gebührende Licht treten. So ist das Bild, welches mir vorschwebt, und welches meine ferneren Arbeiten über die teutfche Geschichte leiten soll. Was den Gebrauch der gegenwärtigen Ar- beit in den Schulen betrifft, so ist genug hier eben zu wiederholen, daß sie für die höheren Bür- gerschulen und die Gymnasien bestimmt ist. Das Nähere habe ich in einer jetzt erschienenen Abhand- lung — „ Ueber die Stufenfolge des Geschichts- unterrichts in den höheren Schulen" — ausführ- licher entwickelt. — So viel die Kürzeder Zeit erlaubte, habe ich bei dieser zweiten Auflage die Darstellung verbessert, wo sie mir mangelhaft erschien/ und an manchen Stellen Berichtigung gen und Zusätze eingefügt. Das fortgesetzte Stu- dium der einzelnen Zweige unserer Geschichte wird vielleicht künftig bedeutendere Aenderun- gen att die Hand geben. Düsseldorf im Juni 1818.

3. Abth. 2 - S. 247

1817 - Elberfeld : Büschler
D i e H ohen st a n fe n. 1187 -- 12z4. Bei dieser Gelegenheit hielt auch Friedrich im I. 1235 einen großen Reichstag zu Mainz, wo 04 Fürsten und überhaupt 12,000 Edle und Ritter er- schienen. Es wurden hier schriftliche Gesetze über den Landfrieden und manche andere Anordnungen gemacht, welche dem Reiche die hohe Klugheit seines Kaisers zeigten. Auch in seiner Pracht und in der Fülle jener schmuck- und genußreichen Zeit sah ihn das Vateäand; denn er feierte in Köln seine Vermahlung nnt der englischen Königstochter Jsabella. Die kaiserliche Braut wurde auf den Grlnzen des Reiches von einem glan- zenden Geleite von Rittern und Edeln eingeholt; in allen Städten, durch die sie zog, kam ihr unter Ge- sang und Glockengeläute die Geistlichkeit^ entgegen, und in Köln, dessen Straßen festlich geschmückt waren, wurde sie empfangen von zehntausend Bürgern zu Pferde, in schönen Kleidern und Waffen. Wagen mit Lrgeln, in Gestalt von Schiffen, indem Räder und Pferde mit Purpurdecken verhüllt waren, ließen eine harmonische Musik ertönen, und die ganze Nacht hin- durch sangen Chöre von Jungfrauen unter den Fen- stern der Kassersbraut. Bei der Vermählung selbst waren vier Könige, eilf Herzoge, dreißig Grafen und Markgrafen zugegen. Die heimkehrendcn englischen Gesandten beschenkte Friedrich auf das reichste; und unter andern kostbaren Geschenken und Seltenheiten aus dem Morgenlande schickte er dem Könige von England auch drei Leoparden mit, weil Leoparden zum englischen Wappenschilde gehören. Von diesen friedlichen Geschäften mußte Friedrich im folgenden Jahre wieder zu sehr ernsthaften nach Italien zurückkchren. Die lombardischen Städte wa- ren es, die seine Gegenwart forderten; sie hatten ihren alten Bund erneuert und wollten ihm nicht den Ge- horsam leisten, den er als Kaiser fordern durfte. Mit Hülfe seines tapfern Feldherrn, des Ritters Ezelin de Romano, eroberte er mehrere der verbündeten Städte, und schlug die Mailänder 1237 bei Cortenuo- vo so aufs Haupt, daß sie sich gern demüthigen woll- ten, wenn er nur leidliche Bedingungen bewilligte; er aber, ungewarnt durch das Beispiel seines Großvaters,

4. Abth. 2 - S. 218

1817 - Elberfeld : Büschler
2,8 Iv.ztk.heinrichi.bisrudv. Habsb. Yly — 12-)3. und hernach die Kommunion. Die Freude der fried- lich Gesinnten über diese Versöhnung war sehr groß; Alle gingen mit einem unendlichen Vergnügen aus- einander. — Heinrich, auf dem der Fluch seines Vaters ruh- te, starb ohne Kinder, im ), 1126, zu Utrecht, und mit ihm ging das fränkische Kaiserhaus zu Ende. 62. Der erste Kreuzzug. 1096 —1099. Während die beiden Kaiser Heinrich Iv. und V. in heftigem Streite mit den Päpsten begriffen waren, folgten Hundertausende aus den christlichen Ländern dem Rufe der Kirche und ihrer eigenen Begeisterung, um das Gnab des Erlösers und das Land, wo fein Fuß gewandelt hatte, den Türken wieder zu ent- reißen. Schon feit den ältesten Zeiten war es eine from- me Sitte, nach dem gelobten Lande zu wallfahrten, an den heiligen Stätten zu beten, und sich in dem Wasser des Jordan zu baden, welches durch Jesu Laufe geweihet war. Der erste römische Kaiser, wel- cher sich zum Christenthum bekannte, Constantin dek Große, so wie seine Mutter Helena, ließen die hei- ligen Oerter Palästina's reinigen und ausschmücken, das verschüttete Grab des Heilandes, welches man am Fuße des Berges Golgatha suchte, wiederher- stellen und darüber ein hohes Gewölbe auf schönen Säulen, und neben demselben ein köstlich geschmück- tes Vethaus aufrichten. Gegen Morgen von der Grabeshöhle wurde ein noch größerer, prächtiger Tempel erbaut. Konstantin feierte sein dreißigstes Reaierungsjahr durch die Einweihung dieses Tem- pels, bei welcher- er selbst zugegen war; und eben so wallfahrte die fromme Helena noch im hohen Alter nach dem gelobten Lande und erbaute zu Bethlehem, bei der Höhle, die man als die Geburtsstätte des Erlösers ansah, und auf der Spitze des Sehlberges,, eme Kirche.

5. Die teutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. VI

1817 - Elberfeld : Büschler
Vi. redet das feste Vertrauen auf eine, Alles ordnende, göttliche Weltregierung, welches nimmer trügt. Nur, daß ein jeder an seinem Theile nicht säume und keinen günstigen Augenblick zu ernstem Worte und entschlossener That vorübergehen lasse; und daß alle Guten einen unsichtbaren Bund zusammen schließen, in ihrem Kampfe nicht müde zu werden! Vor Allem muß in dem jetzt aufwachsenden Geschlechte das Bewußtsein einer hohen Bestim- mung unseres Zeitalters erweckt werden, damit es sich seine Aufgabe nicht niedrig stelle; und dazu ist nichts trefflicher, als die Erinnerüng an die Tha- ten selbst, durch welche ein solches Bewußtseyn lebendig geworden ist. So wie die meisten teut- schen Regierungen kirchliche Feste zum Andenken des großen Freiheitskampfes angeordnet haben; und wie sich die Volksfcicr des ,8ten Oktobers durch die Feuer auf den Bergen, die durch die Dunkelheit der Nacht von Höhe zu Höhe die gleiche wurme Gesinnung verkündigen, erhalten hat; — o möge sie sich durch alle Jahrhunderte erhalten! — so werde awch in jeder Schule, hohen wie niede- ren, eine jährliche Schulfeier der wichtigen Tage eingeführt. Sie hestehe darin, daß wir der Ju- gend das Bild des Größten, was wir erlebt ha- den, mit so warmer Theilnahme des Gemüthes wiedergeben, als wir immer vermögen. Die ein- fachste Weise solcher Feier sey uns die liebste, weil sie sich am längsten erhalten wird. Sie besteht da- rin, daß den Kindern das Geschehene selbst in kla- rer, anziehender Erzählung vor Augen trete; und zwar so, daß da, wo die kirchliche Feier des >6. Oktobers, des 3,. Marz und des ¡8. Iuny statt findet, an jenem ersten Tage oder den vorherge- henden, die Geschichte des Jahres i8i3; am 3i. Marz, die des Krieges von 18.4 bis zum ersten Frie- den, und am ,3. Juny die Erzählung des Kam- pfes von ,8i5, als außerordentliche Gabe, die nur diese Tage mit sich bringen, gegeben werde. Wo aber nur Eines der Feste gefeiert wird, fasse der Vortrag die Geschichte aller drei Jahre bei die-

6. Die teutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. VII

1817 - Elberfeld : Büschler
Vh. fer Gelegenheit zusammen. Wenn so ein jeder Schü- ler während seiner Schulzeit jährlich einmahl mit lebendiger Theilnahme das Bild der großen Bege- benheiten in sich aufnimmt, so wird er einen rei- chen Schatz der Erinnerung für sein ganzes Leben aus der Schule mit sich tragen. Und damit sie desto entschiedener sich ihm einpräge, werde selbst da, wo Geschichte ein bestimmter Gegenstand des Unterrichts ist, die Erzählung unserer drei Jahre ganz abgesondert, und nur bei der festlichen Veranlassung vorgetragen. Diese Erzählung des Geschehenen ist die Grund- lage der ganzen Schulfeier jener Feste, und reicht allein schon hin, den wesentlichen Zweck zu erfül- len. Giebt aber ein besonderer Eifer oder die gün- stige Gelegenheit mehr dazu, Gesang und Reden und Spiele, so scyen auch diese willkommen. Vor allen Dingen möge da, wo zur Ausbildung der Gewandhett und Stärke des Leibes schon die Turn- übungen eingeführt sind, — gleichfalls eine der vorzüglichsten Gaben der vergangenen Jahre — unser dreifacher Festtag ein Turnfest mit sich bringen; es wird den Eindruck der Erzählung von großen und herrlichen Thaten trefflich erhöhen, und der eigenen jugendlichen Rraftfülle die ange- messene Bahn öffnen. So werde zur Feier des 3i. März, wie es schon an vielen Orten geschehen, der Turnplatz für die Sommerübungen durch die er- sten Spiele eingeweiht. Am 18. Iuny möge viel- leicht draußen ein Lager bezogen, und mtt den er- wachsenern Turnern, als Vorspiel künftiges, krie, gerisches Ernstes, in warmer Sommernacht eine Biwacht unter freiem Himmel, mit Hütten und Lagerfeuer, gehalten werden. Unter besonnener Lei- tung sind solche, dem lebendigen Sinne der Ju- gend entsprechende, Veranstaltungen ein sehr großes Mittel, die frühen Eindrücke, an Volksbegeben- heiten geknüpft, unauslöschlich zu machen. — Der j8. Octbr. endlich beschließe die Sommerübungen durch das letzte Turnfest und durch die abendliche Freude des großen Feuers.

7. Die teutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. VIII

1817 - Elberfeld : Büschler
vm. güi* den Hauptzweck unserer Feste, die Kunde des teutschen Freiheitskampfes selbst, habe ich diese Bogen aus den besten Quellen, die bis jetzt vor- handen und mir bekannt sind, zusammengetragen. Ich habe sie zugleich als ein Lesebuch für die Ju- gend eingerichtet, damit sie in alle Schulen pas- sen, und damit der Lehrer, der die Sachen selbst nicht so lebendig besitzt, daß er sie vollständig er- zählen könnte, das Buch mit seinen Schülern bei Herannäherung des Festes lesen möge. Endlich wünsche ich auch, daß durch dieses Büchlein die Erinnerung und Feier der Feste im häuslichen Kreise des Volkes herbeigeführt werde, wenn das- selbe durch die Kinder m die Hände der Eltern gelangt. Und dazu würde es sehr zweckmäßig seyn, wenn eine jede Volksschule eine Anzahl desselben aufbewahrte, die in der Zeit der Feste den Kin- dern gegeben würden, um sie auch mit sich nach Hause zu nehmen, und die der Lehrer nach dem Gebrauche wiederum zurücklegte. Ich übergebe diese Vorschläge, so wie das Büchlein selbst, mit froher Zuversicht allen denen, die eine innere Stimme zur Beförderung gemeinsamer Zwecke auffodert. Solche Benutzung der großen Erfahrungen unsererzeit ist einfach und sehr leicht; und wird doch tief in die Bildung der nächsten Geschlechter Eingreifen. Ein jeder Lehrer und je- der Hausvater kann auf diese Weise einen Saa- men für die Zukunft ausstreuen^, der sicherlich Früchte trägt. Und so sey ihnen, wie auch vor- züglich denen, welchen ihr Stand und ihr Amt im Staate den größeren Wirkungskreis öffnen, die hier dargelegte Sache mit vertrauensvoller Gesin- nung empfohlen! Düsseldorf im April »8*7.

8. Die deutsche Geschichte - S. 216

1829 - Elberfeld : Büschler
216 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Rud. v. Habsb. 919 — 1273. iu/Üvlivllv Wluvillvwlu Vwwv^Wwvvwwvvw%/Wl/W%/%/\ Vu/lilvu/i 45* Der erste Kreuzzug. 1096 — 1099. Wahrend die beiden Kaiser Heinrich Iv. und V. in heftigein Streite mit den Päpsten begriffen waren, folgten Hunderttansendc aus den christlichen Ländern dem Rufe der Kirche und ihrer eige- nen Begeisterung, um das Grab des Erlösers und das Land, wo sein Fuß gewandelt, den Ungläubigen zu entreißen. Schon seit den ältesten Zeiten war es eine fromme Sitte, nach dem gelobten Lande zu wallfahrten, an den heiligen Stätten zu beten, und sich in dem Wasser des Jordans zu baden, wel- ches durch Jesu Taufe geweihet war. Der erste römische Kaiser, welcher sich zum Christenthume bekannte, Constantin der Große, so wie seine Mutter Helena, ließen die heiligen Oerter Palästi- nas reinigen und ausschmücken, das verschüttete Grab des Hei- landes, am Fuße des Berges Golgatha wieder Herstellen, und darüber ein bobes Gewölbe auf schönen Säulen, und neben dem- selben ein köstlich geschmücktes Bethaus aufrichten. Gegen Mor- gen von der Grabeshöhle wurde ein noch größerer, prächtiger Tempel erbaut. Constantin feierte sein dreißigstes Regierungsjabr durch die Einweihung dieses Tempels, bei welcher er selbst zuge- gen war; und eben so wallfahrtete die fromme Helena noch im hohen Alter nach dem gelobten Lande und erbauete zu Bethlehem, bei der Geburtsstätte des Erlösers, und auf der Spitze des Oehl- berges, ein paar Kirchen. Von dieser Zeit an wurden die Pilgerfahrten nach dem ge- lobten Lande häufiger; und selbst als das Land im siebten Jahr- hundert unter die Herrschaft der Araber kam, wurden die Pil- grime nicht gestört. Die Araber freuten sich des Vortbeils durch den Besuch ]o vieler Fremden, und ließen den Patriarchen von Jerusalem und die christliche Gemeine nngekränkt. Allein nach- dem im Jahr 1073 die seldschukischen Türken, ein rohes, barba- risches Volk, diese Länder eingenommen hatten, so kamen Klagen über Klagen nach Europa, wie grausam die andächtigen Wallfah- rer mißhandelt und wie empörend die geweihten Oerter beschimpft würden. Und im Jahr 1094 erschien vor Papst Urban H. ein Einsiedler, Peter von Amiens genannt, der von einer Wall- fahrt nach Palästina zurück kam, mit einer Bittschrift des Pa- triarchen von Jerusalem, und mit der rührendsten Schilderung von den unerhörten Leiden der dortigen Christen, so wie der dahin wallenden Pilgrime. Der Papst lobte seinen Eifer und sandte ihn mit Schreiben an die Fürsten der christlichen Länder umher, um die Gemütber zu einer großen Entschließung vorzu- bereiten. Peters begeisterte Reden, das Feuer, das aus seinen tiefliegenden Augen strahlte, und die abgezehrte, hagere Gestalt, welcher die ausgestandcnen Leiden ausgeprägt waren, machten den tiefsten Eindruck, und wohin er zog, ergriff gleiche Begeiste- rung Hohe und Niedere.

9. Die deutsche Geschichte - S. 54

1829 - Elberfeld : Büschler
54 Einleitung. Allvvlu/Wvivvlvilvvu W'vvwvwvw iwvl'vwviwvwiw Vwvul Vw %/V\J t/W nennet, ohne Zweifel Wiesbaden, wo viele Ueberbleibsel römischer Bananlagen, Bäder u. s. w. gefunden werden. Arctaunum, die Römer-Kastelle auf der Höhe bei Homburg, deren Spuren auch noch vorhanden. Ptolemäus nennt auch Mattiacum wahrscheinlich das heutige Marburg. B. Suevische Völkerschaften. 1. Die Semnonen neunt Tacitus die ältesten und ange- sehensten unter den Sueven, und Ptolemäus bestimmt ihre Sitze zwischen der Elbe und Oder, im südlichen Theile des Brandeu- burgschen und in der Lausitz, bis an die böhmische Gränze. Es wird erzählt, daß bei ihnen das Bundesheiligthum, ein heiliger Hain, gewesen sey, in welchem die Bundes-Opfer gefeiert wurden. Sie selbst scheinen deshalb in der älteren Zeit in besonderer Achtung bei allen Sueven-Völkern gestanden zu habeu. Nach dem zweiten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung kommt ihr Name aber gar nicht mehr in der Geschichte vor; die Ursachen dieses Ver- schwindens kennen wir nicht. 2. Die Langobarden, gering an Zahl, aber die kriege- rischsten aller Sueven. Sie wohnten, als die Geschichte sie zuerst nennt, um Christi Geburt, westlich von der mittleren Elbe, den Semnonen gegenüber, in der Alt-Mark und dem Lüneburgschen, wo der Name der Stadt Bardewik und das Bardengau ihr An- deuken erhält. Dann ziehen sie sich auch an das östliche Elbufer bis an die Havel. Mit Hermann streiten sie gegen Marbod, später tragen sie aber auch zur Verkleinerung der Cherusker bei, die eine Zeitlang in gewisser Abhängigkeit von ihnen gewesen zu seyn schei- nen. Ptolemäus giebt ihnen im zweiten Jahrhundert ein sehr großes Gebiet, von der Elbe über das Cherusker-Land und das der Tu- banten und Marser hin bis an den Rhein. Sie mögen, wenn des Ptolemäus Angabe richtig ist, glückliche aber kurze Eroberungs- Züge gemacht haben. Dann schweigt die Geschichte von ihnen, bis gegen das Enve des fünften Jahrhunderts, da sie an der Donau in Ungarn erscheinen'-'); und im sechsten gründen sie ihr Reich in Italien. ') Procop. bell. Goth. Ii. 15.

10. Die deutsche Geschichte - S. 178

1829 - Elberfeld : Büschler
178 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Rud. v. Habsb. 919 — 1273. \vvivuvu\vivvuhnv\vihwvvxiuvvmuvvmuunvum uuwui viel wichtiger wurden sie als die Wiege eines neuen Standes in Deutschland. Der Stand der gemeinen freien Leute war, wie schon erzählt ist, am Ende der karolingischen Zeiten fast erloschen; das deutsche Volk war auf dem Wege, den Völkern gleich zu werden, wo es nur Herren und Knechte gicbt, und der Stolz und die Kraft der Freiheit verschwunden sind. Schon wurde das Land größtentheils nur von dienstbaren Leuten bebaut; und die bürgerlichen Gewerbe, so wie der Handel, waren, — kaum möchten wir das Uebel in so früher Zeit suchen, — meist in den Händen der Juden. Der Adel hielt diese Geschäfte unter seiner Würde, der freien christlichen Bürgersleute waren nur wenige, daher konnten die Juden alle die Geschäfte des Lebens an sich ziehen, welche Gewinn brachten. Sie waren schon im Besitze unermeßlicher Reichthümcr, und den großen und kleinen Fürsten so wie den Adeligen fast unentbehrlich, weil diese sehr oft in der Noth ihres Geldes bedurften. Schon in den letzten Zeiten des römischen Kaiserthums waren sie durch die Gesetze sehr begünstigt und durch Honorius unter andern gänzlich vom Kriegsdienste befreit worden. Ihr Hauptsitz waren die Städte am Rhein und in den Donau-Gegenden, welche noch aus der Zeit der Römer herrührten, (Köln, Koblenz, Trier, Mainz, Worms, Speier, Straßburg, Basel, Constanz, Augsburg, Regensburg, Passau u. s. w.) und in diesen Städten lebten sie in so großer Anzahl, daß sie auch hier das schnelle Emporkommen eines begüterten freien Handels- und Gewerbstandes verhindert hatten. Nun aber baute König Heinrich, wie wir gesehen haben, nicht nur mehrere Städte im übrigen Deutschland, und setzte Einwoh- ner von dem Lande hinein; sondern er wußte auch die Mittel zu finden, der Deutschen alten Widerwillen gegen das Stadtleben zu überwinden. Er gewährte denen, welche hinein zogen, Si- cherheit der Rechtspflege; ferner verordnete er, daß alle Ver- sammlungen und großen Feste von beit Einwohnern der benach- barten Gegend in den Städten gefeiert, und alle Jahrmärkte und Kirchmessen daselbst gehalten werden sollten. Und wie er dem Ritterstande eine edle Uebung und Festlichkeit der Waffen gegeben hatte, so hat er gewiß auch für die Bürger der Städte Waffenübungen ausgefunden, damit sie zur Vertheidigung ihrer Mauern geschickt, und damit der Bürgerstand auch ein Wehrstand und ein Ehrenstand würde. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Freischießen und andere ähnliche Bürgerfcste ursprünglich von unserm Könige Heinrich gestiftet sind. Dieses Alles mußte wohl immer mehr Menschen in die Städte locken, und bei dem Zu- sammenleben so Vieler fanden sich bald alle Künste und Hand- werke, Verkehr und Handel ein. — Was vorher durch Leib- eigene in jedem Hause einzeln verfertigt war, wurde nun viel vollkommener von Künstlern und Handwerkern der Städte im Großen verfertigt, da der Meister mit seinen Gesellen nur eine Art der Arbeit bereitetete, wozu er geschickt und von Jugend auf
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195 5
196 35
197 79
198 155
199 7